Seit 1848 ist der Kiosk unter den schattigen Bäumen der Wittelsbacherbrücke, am Ostufer der Isar, ein beliebter Treffpunkt für die Münchner. Mit seinem stolzen Alter ist er nicht nur denkmalgeschützt, sondern auch das älteste Standl der bayrischen Hauptstadt.
Zur Eröffnung des Standl befand sich hinter dem Gebäude eine Pferderennbahn, auf dem um die Wette galoppiert wurde, heute findet man auf dieser Fläche einen Fußballplatz. Doch das ist nicht das Einzige was sich in den vergangenen Jahren geändert hat. Bis 2006 führte der Kiosk an der Brücke eher ein Schattendasein. Just zur Fußballweltmeisterschaft verhalf ihm sein Besitzer Andre Löwig, der das Standl ebenda übernahm, zu neuem Glanz. Ein Fernseher, der eigentlich seinem Privatvergnügen dienen sollte, gepaart mit günstigem Bier, Eis und Currywurst begeisterte die Münchner an einem sonnigen Fußball-Nachmittag - nachhaltig. Denn auch ohne Fußball lädt das grün-gestrichene Holzhäuschen mit weißen Zierstützen zum Verweilen ein.
Etwa ein Dutzend Sitzgelegenheiten aus schlichtem Buchenholz gepaart mit grünen Plastik-Tischen verleihen dem Standl einen besonderen Charme. Da ist es kein Wunder, dass es zu den attraktivsten Orten des Münchner Sommers zählt und nicht nur durstige Spaziergänger, sondern auch eine Menge Stammgäste beim Klang der rauschenden Isar die Sommertage genießen.
Im Winter, wenn die Tage grau und düster werden, soll das Standl jedoch nicht ungenutzt bleiben. Der lebensfrohe Münchner bietet mit seinem Standl den Senioren aus dem naheliegenden Altersheim einen Treffpunkt, an dem sie sich bei Löwigs Spielsammlung die Zeit vertreiben können.