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Schloss am Strom

Die Geschichte vom Leben und Sterben des Baumeisters Karl Friedrich Schinkel.

Christoph Werner

2004, 168 Seiten, broschiert
ISBN: 978-3-937601-11-3
Preis: 8,00 €

Titus Müller

Titus Müller

Luise Knoll

Interview mit Titus Müller

© Sandra Weniger
© Sandra Weniger

 

Titus Müller, geboren am 15.10.1977 in Leipzig. Studierte Literatur, Mittelalterliche Geschichte, Publizistik- und Kommunikationswissenschaften in Berlin. Als deutscher Schriftsteller schreibt er vorwiegend historische Romane.

In einem Interview mit Luise Knoll beantwortete Herr Müller Fragen über die Rolle der Familie in seinen Büchern, über seinen Entschluss, Schriftsteller zu werden und darüber, wie negative Kritik ihn beeinflusst. 

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1. Herr Müller, warum entscheiden Sie sich gerade für München, um sich als Schriftsteller niederzulassen?

Ich habe bei einer Lesung im Literaturhaus München meine Frau kennengelernt, sie lebte in München und hatte ihre Arbeit dort, und ich kann ja überall arbeiten. Man könnte sagen: Die Stadt hat eine hübsche Frau vorgeschickt, um mich anzulocken. Nach zwei sehr schönen Jahren in der Stadt sind wir aber gerade raus aufs Land gezogen.

2. Welche besonderen Möglichkeiten bietet München, um sich als Schriftsteller zu entfalten?

Da bin ich kein Experte. Ich sitze meistens zu Hause am Schreibtisch, und ob der in München steht oder woanders, macht für mich keinen so großen Unterschied. Schön ist natürlich, dass es in München so viele Verlage gibt und engagierte Buchhandlungen. Es wohnen auch etliche Autorenkollegen dort.

3. Sie studierten Literatur, Mittelalterliche Geschichte, Publizistik- und Kommunikationswissenschaften. Nach diesem geisteswissenschaftlichen Studium hat man viele Möglichkeiten, sich beruflich zu entwickeln. Warum beschlossen Sie, Schriftsteller zu werden?

Ich habe schon während des Studiums Romane geschrieben und veröffentlicht, angefangen 2002 mit „Der Kalligraph des Bischofs". Weil es gut lief, habe ich kein Bafög mehr beantragt, sondern von den Romanen gelebt und nebenbei weiterstudiert. Dieser Beruf ist mein Traumjob, mir war sofort klar, dass ich nichts anderes machen möchte.

4. Sie schreiben überwiegend historische Romane. Könnten Sie sich vorstellen, auch mal in einem anderen Genre zu schreiben?

Natürlich! Das macht es ja so spannend: Mit jeder Geschichte entdeckt man Neuland. Ob sich dieses Neuland im 18. Jahrhundert befindet oder im 21. Jahrhundert, spielt keine so große Rolle für mich.

5. Ist das Finden neuer Ideen für die Handlungen der Romane jederzeit präsent?

Eigentlich schon. Ich mache mir ständig Notizen. Gute Geschichten gibt es unzählige, das Schwierige ist, sich zu entscheiden, welche man erzählen möchte.

6. In welcher Situation entstanden die ersten Gedanken zu Ihrem zuletzt erschienenen Buch „Nachtauge"?

Wenn ich das noch wüsste ... Ich glaube, ich habe über die ENIGMA-Chiffriermaschine gelesen. Das hat mich neugierig gemacht, und ich habe mich tiefer in das Thema Spionage im 2. Weltkrieg hineingegraben.

7. Welche Rolle spielen die Familie und Freunde in Ihren Büchern?

Das hängt ganz vom Buch ab. In „Glück hat tausend Farben" kommt meine Familie häufig vor, viele der Alltagsanekdoten habe ich ja mit Lena oder mit meinen Brüdern und Eltern erlebt.

8. Welcher Teil des Buches stellt sich als der Schwierigste beim Schreiben heraus? Warum?

Die Mitte ist immer das Schwierigste. Anfang und Ende des Romans bekommen bereits in der Planung starke Szenen von mir, der Anfang muss neugierig machen und den Konflikt etablieren, das Ende ein großes Finale und eine gute Auflösung bieten. Aber im Mittelteil den Konflikt gekonnt auszubauen und durchzuspielen, ist nicht leicht, daran muss ich immer am meisten feilen.

9. Wie gehen Sie mit dem ständigen Erwartungsdruck der Leser und der Angst vor negativer Kritik um?

Wenn es mal eine negative Rezension gibt, schaue ich sie mir genau an und versuche, fürs nächste Buch aus den Kritikpunkten zu lernen. Das ist ja das Gute: Es gibt immer ein nächstes Buch.

Vielen Dank, Herr Müller!

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