Freizeitmöglichkeiten und Erholungsraum, Heckenlabyrinth und Biergarten - der Luitpoldpark im Nordwesten des Münchner Stadtbezirks Schwabing-West ist deutlich ruhiger und weniger überlaufen als der Englischen Garten und bietet dennoch allerhand Attraktionen für seine Besucher.
Von der Maxvorstadt, dem damaligen Stadtrand, ausgehend, wuchs München um 1900 im rasanten Tempo Richtung Norden. Ein grünes Fleckchen im neu-entstehenden Stadtteil durfte dabei natürlich nicht fehlen, sodass der Münchner Magisterrat 1909 die Errichtung der (damals) als Nordpark bezeichneten Anlage beschloss.
Am 11. März 1911, dem 90. Geburtstag des bayrischen Prinzregenten Luitpold, wurde der 33 Hektar große Park dann offiziell unter dem Namen Luitpoldpark eröffnet. Zentrum des Parks war ein über 17 Meter hoher Obelisk aus unterfränkischem Muschelkalk, der von 90 Linden und 25 Eichen umgeben, den Prinzregenten ehren und gedenken sollte.
Heute gilt als Wahrzeichen des Parks jedoch nicht mehr der Obelisk, sondern ein 37 Meter hohe Schuttberg, der in den ersten Jahren nach dem zweiten Weltkrieg im Norden des Parkgeländes, aus den Überresten der zerbombten Häuser angehäuft wurde. Auf dem Gipfel des so genannten Luitpoldhügels erinnert ein 1958 errichtetes Bronzekreuz mit der Inschrift: "Betet und gedenkt all der unter den Bergen von Trümmern Verstorbenen!" an die Opfer der Bombenangriffe. Der Hügel gilt bei Besuchern als wunderbarer Aussichtspunkt mit Blick auf Schwabings Dächer, im Winter ist er als Rodelbahn nicht nur bei Kindern sehr beliebt.
Ein weiterer beliebter Ort auf dem Parkgelände, ist das majestätische Bamberger Haus, das in den Jahren 1911/12 am Westrand des Parks als Café erbaut wurde. Wesentliche Teile der Fassade entstammen aus einem barocken Bamberger Wohnhaus, was die Namensgebung des Hauses erklärt. Neben einem bürgerlichen Restaurant mit Biergarten befindet sich hier auch ein Mexikanisch-Brasilianisches Restaurant. Nördlich des Bamberger Hauses findet man den größten der zahlreichen Spielplätze mit dem Hecken-Labyrinth, in dem sich schon so mancher unfreiwillig verirrte. Auch der Pumucklbrunnen, der zu Ehren der Figur von Elis Kaut errichtet wurde und von Zeit zu Zeit mit Wasser spuckt, ist vor allem bei Kindern ein gern besuchter Ort. Zum Entspannen und zum Austoben laden zahlreiche Liege- und Spielwiesen ein.
Seinen unverwechselbaren Charakter erhält der Park jedoch nicht nur durch seine zahlreichen Attraktionen und Denkmäler, sondern auch durch seinen alten Baumbestand. Von Gingko über Urwelt-Mammutbäume bis hin zu Götterbäumen, Pyramideneichen sowie Blut- und Hängebuchen - eine Vielzahl an botanischen Schätzen sind im Park zu finden.
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Bild: Luitpoldpark, München. Rufus46, wikipedia
Bild: Brunnerstraße 2 (im Luitpoldpark); Bamberger Haus. Rufus46, wikipedia